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Man könnte den Eindruck bekommen, Deutschland wird in bestimmten Bereichen zur Steueroase. Zumindest wenn es um die Überlassung von Fahrrädern durch den Arbeitgeber geht. Weiterlesen
Lastenräder gibt es schon seit Ende des 19. Jahrhunderts, als Botendienste mit dem Fahrrad weltweit üblich waren. So entstand zum Beispiel im Jahr 1894 in Amerika die Idee, Postsendungen und Warensendungen mit einem Lastenfahrrad zu transportieren, nachdem am 07. Juli 1894 in San Francisco ein Eisenbahnerstreik stattfand. Ein amerikanischer Fahrradhersteller kam auf die Idee, die bestreikte Eisenbahnstrecke in acht Bereiche einzuteilen und Post sowie Warensendungen durch Fahrradkuriere transportieren zu lassen. Der erste deutsche Fahrradkurier war wahrscheinlich der Bayer Johann Baptist Ruhdorfer aus Hohenlinden. Er fuhr mit einem selbst gebauten Hochrad, das 1896 entstand, jeden Tag nach München und nach Rosenheim, um Ersatzteile einzukaufen und sie auf seinem Fahrrad zu transportieren.
Ein Lastenrad, das auch Transportrad genannt wird, kann sowohl für die Freizeit genutzt werden als auch zum professionellen Transport von Postsendungen, Waren und Gütern. Es gibt verschiedene Arten von Lastenrädern, die sich durch ihre Bauweise und durch die Anzahl der Räder unterscheiden. Wenn die transportierten Gegenstände nicht zu schwer oder zu sperrig sind, hat ein Lastenfahrrad meist zwei Räder. Doch auch Dreiräder finden sich häufig zum Transport von Lasten, wobei einige Lastenfahrräder heutzutage wie ein Sattelzug aufgebaut sind, indem sie ein Zugfahrrad mit drei Rädern haben sowie eine Anhängerkupplung, an die verschiedene Anhänger und Auflieger angehängt werden können.
Heutzutage gibt es viele verschiedene Modelle an Transporträdern für die unterschiedlichsten Zwecke. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das Postfahrrad, auch Zustellfahrrad genannt. Ein solches Lastenrad hat in der Regel einen tiefen Einstieg, weil der Briefträger regelmäßig aufsteigen und wieder absteigen muss. Der extra breite Ständer dieses Transportrads hat oft Rollen, die als Schutz gedacht sind und außerdem das schnelle Abstellen des Fahrrads erleichtern. Ein Lastenfahrrad für die Post hat sowohl vorne als auch hinten Taschen oder Boxen, die wetterfest ausgestattet sind. Durch die gleichmäßige Gewichtsverteilung der Lasten auf einem Fahrrad lässt es sich sicher fahren.
Viele Menschen kennen auch ein Bäckerfahrrad, das oft mit speziellen Brotkörben ausgestattet ist. Damit der vordere große Brotkorb gut transportiert werden kann, besitzt ein Bäckerfahrrad häufig ein besonders kleines Laufrad.
Bereits seit Ende der 1920er Jahre wird das Lastenfahrrad Long John hergestellt. Ein Long John hat zwischen der Lenksäule und dem Vorderrad eine Ladefläche, auf der Lasten mit einem Gewicht von bis zu 100 kg transportieren werden können. Bei einem Long John wird die Lenkbewegung mit einem Gestänge auf das Vorderrad übertragen. Long John Lastenräder sind vor allem in Skandinavien bekannt, doch auch in anderen Ländern Europas finden sie immer mehr Verbreitung.
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